Burg Namedy war am 30. Juni 2024 wieder wunderschöner Ort für Austausch und Begegnungen. Auf Einladung von Prinzessin Heide von Hohenzollern kamen dort erneut bildende Künstlerinnen, ihre Professorin, VertreterInnen von 9 Religionen und Spiritualitäten, Musiker und Filmemacher, Freundinnen und Freunde der Burg und Interessierte zusammen.
Nach vielfältigen Vorbereitungen des Organisationsteams auf Burg Namedy, sah es zunächst so aus, als würde der Tag aufgrund der Witterung „ins Wasser fallen“. Weil es über viele Stunden geregnet hatte, war das Friedensgebet der großen Weltreligionen kurzerhand in den Rittersaal der Burg verlegt worden.
Gleichklang von neun religiösen Traditionen
Jeziden, Buddhisten, Juden, Christen katholischer, anglikanischer, altkatholischer Richtung, Muslime, Baha’i
und eine freie Theologin brachten auf je eigene Weise ihre Wünsche und Gebete für Frieden und Heilung zum Ausdruck.
Das Gebet, das seit 2006 stattfindet, wird von Anfang an von der DMLBonn sowie URID mitgetragen. Dieses Jahr waren 15 URI-Mitglieder und Freundinnen dabei. Die DMLB gestaltete das Gebet erneut auf muslimischer Seite mit durch Wilhelm Sabri Hoffmann, Karimah K. Stauch, Chadigah M. Kissel-Dultz und Schech BASHIR.
Begleitet und umrahmt wurden ihre Beiträge vom Musik-Duo Sylvia Mel-André (Querflöte) und Johannes André (Gitarre).
Junge Künstlerinnen und Künstler sprechen eine universelle Sprache
Anschließend stellte Frau Prof. Anna Bulanda-Pantalacci die jungen Künstlerinnen vor. Gemeinsam hatten sie eine Woche lang auf Burg Schloss Namedy gelebt und gearbeitet. In der Natur des Schlossparks mit alten Bäumen, Teich und Wiesen hatten sie ihre Installationen entwickelt und aufgebaut. Sie kamen aus verschiedenen Ländern, z.B. Äthiopien, China, Deutschland und der Ukraine und wurden auch von polnischen Kunstwissenschaftlern begleitet. Die Worte von Frau Prof. Anna Bulanda-Pantalacci und ihren Künstlerinnen klangen auf ihre Art wie die der Religionsvertreter: sie sprach von Licht, Freundschaft und Frieden.
Einsatz für Frieden und Freundschaft
Anschließend dankte Prinzessin Heide allen Teilnehmenden und brachte in sehr bewegenden Worten ihre und der Menschen Wunsch und Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck. Die enge Seelenverwandtschaft zwischen der Prinzessin, Schech BASHIR, der DMLBonn, URI Deutschland, der Tariqah As-Safinah wurden so deutlich bei gegenseitiger Danksagung, mit Tränen in den Augen, für eine weitere gelungene Veranstaltung.
Neue Einblicke in ein Stück unbekannte Kulturgeschichte der DDR
Nachdem sich die Menschen im Park umgesehen und Chor- und Jazzmusik genossen hatten, gab es im Spiegelsaal noch einen beachtlichen Film zu sehen: „An der Saale hellem Strande – Ein Kulturhaus erzählt“ von Helga Storck und Peter Goedel.
Die beiden RegisseurInnen, die beide bis 1961 in der DDR gelebt haben und dem Schicksal dieses Landes immer verbunden blieben, erzählen in diesem Film die Geschichte der Kulturhäuser in der DDR anhand des Kulturhauses der Buna-Werke in Schkopau. In diesem Kulturhaus gab es Gastspiele renommiertester Künstlerinnen und Künstler sowie Häuser. Ebenso wurde die Kunst der Werktätigen und ihrer Kinder und Familien aktiv gefördert, wie z.B. in Malzirkeln, durch Schauspiel, Gesang, Musik, Tanz und vieles mehr. Ein bemerkenswertes und zu wenig bekanntes Stück deutscher Kulturgeschichte.
Es war erneut ein sehr besonderer und bewegender Tag auf Schloss Burg Namedy. Herzlichen Dank an die Gastgeberin, Prinzessin Heide von Hohenzollern, und alle Mitwirkenden.