34. Christlich-Islamische Tagung am Pfingstfest

Ohnmacht überwinden – wirkmächtig handeln!

Wir alle haben uns schon ohnmächtig gefühlt: ohne die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, Gehör zu finden oder selbst etwas verändern zu können. Das Gefühl der Ohnmacht breitet sich immer stärker aus – angesichts globaler Herausforderungen, die übermenschlich groß erscheinen, rasanter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen, aber auch angesichts politischer Praxis, von der sich viele nicht repräsentiert fühlen oder gehört und gesehen werden.

Wege zum eigenen Handeln

Anlass genug, genauer nachzuforschen: Woher kommt die Ohnmacht? Was bedeutet sie politisch? Wie können wir sie überwinden? Und welche unserer religiösen Quellen und Traditionen helfen uns dabei?
Diesen Fragen nähern wir uns auf ganzheitliche Weise mit viel Zeit für Vorträge, Diskussionen, Austausch, Musik, Tanz, Kreativität, Meditation, Spaß und interreligiöse Begegnung.

Tagungszeitraum:
Vom 17. Mai 2024, 18:00 Uhr bis 20. Mai 2024, um 13:00 Uhr

Das christlich-muslimische Team lädt Sie herzlich ein:

Schech Bashir Ahmad Dultz
Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V. und Bendorfer Forum

Josef Könning
Theologe, Haus Ohrbeck, Tagungsleiter

Wilhelm Sabri Hoffmann
Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V.

Pfarrer Johannes Stein
Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Innenstadt Dreifaltigkeit

Karimah Stauch M.A.
Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V. , URI Deutschland e.V., URI Europe

Pfarrerin i.R. Katharina von Bremen
Berlin

Chadigah M. Kissel-Dultz
Pädagogin, Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V.

Hier können Sie das Programm einsehen …

Ihre Teilnahme buchen können Sie unter diesem Link …

Haus Ohrbeck
Am Boberg 10
49124 Georgsmarienhütte
Telefon 05401 /336-0
Fax 05401 /336-66
cip@haus-ohrbeck.de
https://www.haus-ohrbeck.de

Anfahrt mit der Bahn
Mit der Deutschen Bahn bis Osnabrück Hauptbahnhof. Von dort mit dem Bus M3 Richtung Holzhausen bis Station Kloster Ohrbeck. Abfahrt aller 20 Minuten. Der Bus fährt bis vor die Tür des Veranstaltungsortes.

Die Christlich-Islamische Tagung am Pfingstfest wurde finanziell gefördert durch Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen von Deutsche Islam-Konferenz und »Weißt du, wer ich bin?« – Das Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland.

Ein Bienenseminar und Geschenke aus dem Paradies

Bienenseminar bei Imker Miljen Bobic

Am 2. September 2023 hatte die Deutsche Muslim-Liga Bonn und URI Deutschland zu einer Exkursion zum Bienenhof des Imkers Miljen Bobic in Bonn eingeladen. Freunde und Interessierte aus Bonn und von der Stiftung Weltethos zeigten Interesse und waren anwesend, darunter auch Menschen, die als Fachkräfte im Gesundheitswesen aktiv sind. Für sie war dieses „Bienenseminar“ besonders interessant, da es ausdrücklich als Einblick in eine aus der Tradition stammende und verloren geglaubte Heilmethode, der Apitherapie, die mit den Produkten der Biene arbeitet, angekündigt wurde.

Miljen Bobic stammt ursprünglich aus Bosnien und war in den neunziger Jahren als Kriegsflüchtling nach Deutschland gekommen. Hier gab er vor einiger Zeit seinen erlernten Beruf auf und widmete sich ganz der Imkerei. „Auf dem Balkan gehört die Imkerei traditionell zu einem Selbstversorgerhof.“

Der Imker zeigte seinen Besuchern seine Bienenstöcke und erläuterte die Arbeiten im Jahreslauf. In einem weiten Stuhlkreis erläuterte er anschaulich und engagiert die erstaunliche Biologie der Bienen, ihr Sozialleben und ihre Kommunikationsfähigkeiten. Es sind Tiere, deren verblüffende Fähigkeiten und Eigenschaften trotz intensiver Forschung noch immer Rätsel aufgeben. Hier kommt auch die Evolutionsbiologie an eine Grenze, wie man mit Staunen feststellen muss.

… ein Lebensmittel aus dem Paradies

Als Produkt der Bienen und als Geschenk an die Menschheit stellte Miljen Bobic zuerst natürlich den Honig vor. „Honig ist das letzte Lebensmittel, das uns aus dem Paradies geblieben ist.“ Die Biene erkenne verunreinigte und belastete Blütenpollen und nehme diese nicht auf. Zugleich ist Honig aber auch ein autosteriles und entzündungshemmendes Heilmittel, eine Tatsache, dessen Kenntnis in vielen Kulturen bekannt ist aber in der zivilisierten westlichen Welt bei Seite gedrängt wurde.
Neben dem Honig präsentierte der Imker Bobic noch weitere, weniger bekannte Produkte der Bienen vor: das antiseptische Prosopolis, Pollen und Gelee Royale als Nahrungsergänzungs- und Heilmittel.

Miljen Bobic hat sich intensiv in die Apitherapie eingearbeitet, diese versucht mit dem Einsatz von Bienenprodukten Beschwerden zu lindern und Krankheiten zu therapieren, oft mit – für die Schulmedizin – verblüffenden Erfolgen. Eine der erstaunlichsten Anwendungen ist dabei das Bienengift. Dieses aktiviert und alarmiert das Immunsystem und kann bei vorsichtiger und gezielter Anwendung positive Folgen hervorrufen: Schmerzen werden gelindert, Blockaden gelöst. Unser bosnischer Freund demonstrierte dies, in dem er bei einigen Freiwilligen aus der Besuchergruppe eine Biene an einer ausgesuchten Stelle ansetzte und sie einen Stich in die Haut ausführen ließ.

Traditionelle Heilmethoden in einer modernen Welt

Die Besucher diskutierten mit dem Imker ausführlich über das unterschätzte Potential traditioneller Heilmethoden. Hier sind Kenntnisse und Praktiken zu finden, die nicht verloren gehen dürfen und bewahrt werden müssen. Bewahrt werden können sie aber nur, wenn wir achtsamer mit unserer Umwelt umgehen – und mit unseren Mitmenschen! Denn nur im friedlichen und von gegenseitigem Respekt getragenen Miteinander von Ethnien, Völkern und Religionsgemeinschaften ist ein Austausch von für alle nützlichen und lebensbewahrenden Kenntnissen und Lebenseinstellungen möglich.

Dessen ist sich auch der ja aus Bosnien stammende Miljen Bobic bewusst. Er berichte von den Vermächtnissen aus seiner alten Heimat und der neuen Beheimatung in Deutschland.
Schon früh hatte er dabei in Bonn die Bekanntschaft mit Schech Bashir Ahmad Dultz gemacht und eine jahrzehntelange Freundschaft entwickelte sich. Wir sind beiden dafür dankbar, uns diesen Einblick in das Miteinander von Bienen und Menschen geben zu können.

Nach mehr als zwei Stunden nahmen die Besucher Abschied vom Imker und seinem Bienenhof – mit dem Bewusstsein, wie wichtig die Bewahrung der Schöpfung und der Erhalt traditioneller Kenntnisse für das Weiterleben der Menschen ist.

Wilhelm Sabri Hoffmann
URI Deutschland